In diesem Artikel haben Amina (9d) und Vanessa (9d) ein Interview mit Frau Dr. Mandalka, unserer Schulleiterin, geführt.
Die Schulleiterin spielt eine wichtige Rolle in unserer Schule. Sie sorgt dafür, dass alles gut organisiert ist und Schüler*innen sowie die Lehrer*innen Unterstützung bekommen.
Aber wie sieht ihr Alltag aus? Welche Herausforderungen gibt es, und was wünscht sie sich für die Zukunft unserer Schule? Wir hatten die Chance, ihr all diese Fragen in einem Interview zu stellen. Hier erfahrt ihr, was sie uns über ihren Job, ihre Ziele und ihre Ideen erzählt hat!
Vanessa: Guten Tag, Frau Dr. Mandalka! Wie geht es Ihnen heute?
Frau Dr. Mandalka: Mir geht’s prächtig, das Wetter ist schön. Ich freue mich, dass wir zusammensitzen, und bin gespannt auf die Fragen, die ihr mir gleich stellen werdet.
Amina: Unsere erste Frage an Sie ist, welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Schüler zu gewährleisten?
Frau Dr. Mandalka: Also, da werden von schulischer Seite viele Maßnahmen ergriffen. Wir haben einiges initiiert, was Schüler aktiv miteinbezieht.
Zum Beispiel haben wir die Schulsanitäter, die Medienscouts, die Streitschlichter und das Programm “Schüler helfen Schülern” für schulische Unterstützung. Außerdem haben wir Frau Simons, unsere Schulsozialarbeiterin, die bei Themen hilft, die man vielleicht nicht so gerne mit einem Lehrer oder einer Lehrerin bespricht. Auch die Lehrer führen viele Gespräche, und ich selbst führe ebenfalls viele Gespräche, um sicherzustellen, dass es hier allen gut geht. Für die Sicherheit haben wir zudem einen Bezirkspolizisten, der bei Bedarf auch hierherkommen würde.
Vanessa: Wie wir sehen, ist Ihnen die Sicherheit unserer Schule sehr wichtig. Apropos Schulalltag: Welche Herausforderungen sehen Sie aktuell im Schulalltag, und wie gehen Sie und die Lehrer damit um?
Frau Dr. Mandalka: Eine große Herausforderung ist, dass wir kleinere Klassen und mehr Lehrerinnen und Lehrer bräuchten. Doch an unserem Standort ist das schwierig umzusetzen, weil wir schlichtweg zu wenig Platz haben.Wir haben zu wenige Räume und müssen daher alle Schüler in die vorhandenen Räume “hineinfärchen”.
Eine besondere Herausforderung ist, dass die Grundschule immer noch auf unserem Gelände ist. Eigentlich sollte die Grundschule vor fünf Jahren ausziehen, doch ihr neues Gebäude im Glasmacherviertel wurde bisher nicht gebaut. Das führt zu vielen Einschränkungen.
Zum Beispiel ist eure Klasse, die 9d, eine reine Zusatzklasse, die wir vor zwei Jahren bekommen haben, weil uns die Stadt Düsseldorf sagte, dass die Grundschule bald auszieht. Nun sind die Schüler da, aber die Grundschule ist es immer noch. Wir überlegen daher, ob wir z. B. gemeinsame Pausen mit der Grundschule einführen könnten, um die Räumlichkeiten besser zu nutzen.
Eine weitere Herausforderung ist, dass wir seit letztem Jahr eine Schule des gemeinsamen Lernens (GL) sind. Das bedeutet, dass auch Schüler mit Förderbedarf bei uns lernen, deren Eltern sie nicht auf eine Förderschule schicken wollen. Dafür bräuchten wir allerdings mehr ausgebildetes Personal, um diese Schüler optimal zu fördern. Leider gibt es in diesem Bereich zu wenig Fachkräfte.
Amina: Gibt es Pläne, außerschulische Aktivitäten oder neue Fächer zu entwickeln?
Frau Dr. Mandalka: Ja, wir würden sehr gerne mehr im Bereich Sport machen. Mir fällt auf, dass die Schüler immer gestresster wirken und sich weniger bewegen, was vermutlich daran liegt, dass sie viel Zeit vor ihren Handys oder Playstations verbringen. Daher möchten wir gerne mehr Sport-AGs anbieten.
Aber auch hier ist das Problem, dass wir die Turnhalle mit der Grundschule teilen müssen, was die Umsetzung erschwert.
Zusätzlich planen wir das Fach Wirtschaft, das es bisher nur in der 9. und 10. Klasse gibt, auch auf die unteren Klassen auszuweiten. Es könnte dann mit dem Fach Politik kombiniert werden. Das Fach Informatik, das aktuell ab Klasse 6 unterrichtet wird, möchten wir schon ab Klasse 5 einführen. Derzeit gibt es in Klasse 5 den Computerführerschein. Informatik wird immer in halben Gruppen unterrichtet, damit man effektiver lernen kann.
Wir möchten außerdem alles Kreative, Musikalische und Künstlerische weiter fördern.
Vanessa: Welche weiteren Veränderungen oder Pläne haben Sie in den nächsten Jahren für unsere Schule?
Frau Dr. Mandalka: Unsere Pläne hängen davon ab, wann wir das Gelände für uns alleine haben. Solange die Grundschule noch hier ist, sind wir räumlich sehr eingeschränkt.
Meine weiteren Wünsche für die Zukunft sind:
• Ich würde gerne die Übermittagsbetreuung (Ümi) für die 5. und 6. Klassen ausweiten und auch für Siebtklässler anbieten.
• Wir bräuchten eine größere Cafeteria oder einen Essensraum, in dem tatsächlich alle Schüler essen könnten.
• Wenn wir den Platz haben, könnten wir auf vier volle Jahrgangszüge (24 Klassen) aufstocken.
Mit mehr Platz könnten wir auch das Außengelände gestalten, z. B. mit mehr Sitz- oder Spielmöglichkeiten. Aber all das kann erst umgesetzt werden, wenn die Grundschule ihr neues Gebäude hat.
Amina: Warum heißt man Doktor, auch wenn man kein Arzt ist? Was bedeutet der Doktortitel genau?
Frau Dr. Mandalka: Im Deutschen ist der Doktor ein akademischer Grad, den man durch wissenschaftliche Arbeit erwirbt. Nach dem Abitur und einem Studium mit Examen kann man ein Forschungsprojekt machen und eine Doktorarbeit schreiben. Der Doktortitel ist also in vielen Fachrichtungen möglich: Medizin, Ingenieurwesen, Naturwissenschaften, Sprachwissenschaften oder, wie in meinem Fall, Philosophie.
Nicht alle Ärzte haben übrigens einen Doktortitel, da dieser durch eine zusätzliche Forschungsarbeit erworben werden muss.
Vanessa: Wie fördern Sie die Zusammenarbeit zwischen Schülern, Eltern und Lehrern?
Frau Dr. Mandalka: Das Wichtigste ist: Gespräche, Gespräche, Gespräche!
Wir haben verschiedene Gremien wie:
• die Schulpflegschaft (Elternvertretung),
• die SV (Schülervertretung),
• und die Schulkonferenz, in der Lehrer, Schüler und Eltern zusammenkommen.
In diesen Runden besprechen wir alles, was die Schule betrifft. Eine gute Kommunikation ist der Schlüssel zur Zusammenarbeit.
Vanessa: Warum dürfen Schüler in der Schule keine Handys benutzen?
Frau Dr. Mandalka: Wir haben diese Regelung eingeführt, weil wir gemerkt haben, dass die Handynutzung in den Pausen negative Auswirkungen hatte. Die Schüler haben nicht mehr miteinander gespielt oder geredet, sondern nur auf ihre Geräte geschaut.
Zudem gibt es Sicherheitsprobleme, z. B. durch das Fotografieren und Filmen ohne Erlaubnis. Es ist wichtig, in der Schule auch mal eine handyfreie Zeit zu haben, um sich auf die Gemeinschaft und den Unterricht zu konzentrieren.
Vanessa: Wie sehen Sie die Rolle der Digitalisierung an unserer Schule?
Frau Dr. Mandalka: Ich bin ein großer Fan der Digitalisierung, wenn sie funktioniert. Wir haben über 200 iPads, die wir in den Unterricht integrieren. Der Neunerjahrgang hat die Geräte sogar für das gesamte Schuljahr.
Allerdings gibt es technische Probleme, wie unzuverlässiges WLAN. Ein weiteres Problem ist, dass es keine ausreichende personelle Unterstützung gibt. Unser Techniker, Herr Butchinski, macht einen großartigen Job, aber er ist nur zweimal die Woche hier. Wir bräuchten jemanden in Vollzeit, der sich um die Geräte kümmert.
Trotz dieser Herausforderungen möchten wir die Digitalisierung weiter ausbauen, z. B. das Fach Informatik stärken und digitale Technologien in allen Fächern nutzen.
Vanessa: Ich danke Ihnen vielmals, Frau Dr. Mandalka, dass Sie sich für uns Zeit genommen haben.